Anne Weber, geboren am 13. 11. 1964 in Offenbach am Main. Abitur 1983 am Wolfgang-Ernst-Gymnasium Büdingen. 1983 Umzug nach Paris, wo sie an der Sorbonne französische Literatur und Komparatistik studierte. Von 1989 bis 1996 Tätigkeit bei verschiedenen französischen Verlagen, außerdem Übersetzungen von Texten deutscher Gegenwartsautoren ins Französische sowie von Texten französischer Autoren ins Deutsche. Seit 1998 Veröffentlichung eigener Werke. 2020/2021 Stadtschreiberin von Bergen. 2021 hielt sie im Deutschen Literaturarchiv Marbach die „Schillerrede“. Sie lebt und arbeitet in Paris.
* 13. November 1964
von Elisabeth Hollerweger
Essay
„Ich könnte mein Leben damit verbringen mir, und vielleicht anderen, die Welt zu erklären, indem ich sie in Bilder übersetze“, schreibt Anne Weber in ihrem 2004 erschienenen Buch „Besuch bei Zerberus“ und bringt damit auf den Punkt, was ihre Werke durchweg auszeichnet: Die Suche nach Metaphern für die Unfassbarkeit der menschlichen und nichtmenschlichen Existenz.
Als „parabelhafte Verdichtung von Wirklichkeit“ (Bernhard Ott) ist bereits Webers Debüt „Ida erfindet das Schießpulver“ (1999) zu lesen, das 1998 zunächst auf Französisch unter dem Titel „Ida invente la poudre“ erschienen und schließlich von Weber selbst ins Deutsche übersetzt worden ist. Aus der Perspektive der Kunstfigur Ida wird in 55 kurzen, teils absurd-komischen, teils ironisch-gesellschaftskritischen Anekdoten das Dasein in seine Einzelteile ...